Stoplerstein-Aktion Jusos

„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon." (Max Mannheimer)

 

Die Reinheimer Jusos reinigten am  vergangenen Samstag (09.) anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht die Stolpersteine im Stadtgebiet. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Mitgliedern des Ortsvereins der SPD Reinheim.

 

Die Aktion stand unter dem Motto „Der Mensch ist erst dann wirklich tot, wenn sein Name vergessen ist“. „Wir wollen sowohl ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen, als auch die Erinnerung an die ermordeten Reinheimer Juden bewahren“, erläuterte der Juso-Vorsitzende Nick Kutzer. Im Anschluss an die Aktion trafen sich zahlreiche Jusos aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg, um gemeinsam Kurzfilme, die die Judenverfolgung von unterschiedlichen Standpunkten beleuchten, anzusehen. Außerdem nahmen sie anschließend an einem Gedenkspaziergang der SPD Groß-Umstadt teil.

 

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 war die „Reichspogromnacht“. In dieser Nacht organisierte die NSDAP Gewaltaktionen gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger im gesamten „Deutschen Reich“. Dabei wurden etwa 400 Menschen ermordet und mehr als 1400 Synagogen sowie jüdische Geschäftsräume, Friedhöfe und Privatwohnungen zerstört. So wurde auch die Reinheimer Synagoge geschändet und verwüstet.

 

Das Novemberpogrom bedeutete zugleich eine Zäsur innerhalb der Diktatur des sogenannten Dritten Reichs: es markierte den Übergang von der seit 1933 stattgefundenen Diskriminierung jüdischer Bürgerinnen und Bürger hin zu deren systematischen Verfolgung und Ermordung während des Holocausts. Um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern, initiierte Gunter Demnig 1992 das Projekt der „Stolpersteine gegen das Vergessen“. Leider verlieren die Messingsteine mit der Zeit ihren Glanz, weshalbdie Jusos am Samstag die Reinheimer Stolpersteine gemäß dem jüdischen Sprichwort „Der Mensch ist erst dann wirklich tot, wenn sein Name vergessen ist“ gemeinsam putzen werden.