SPD und GRÜNE für Neubau der Enthärtungsanlage

SPD und GRÜNE für Neubau der Enthärtungsanlage

Alle Haushalte wissen um die Wasserhärte des Reinheimer Grundwassers. Es war daher eine wichtige und richtige Entscheidung eine zentrale Enthärtungsanlage zu bauen. Diese Anlage ist bereits mehrere Jahrzehnte alt und immer wieder kommt es zu technischen Problemen, die einen längeren Betriebsausfall mit sich bringen, denn Ersatzteile müssen fast ausnahmslos in aufwendigen EInzelverfahren erst hergestellt werden. 

 

Bereits vor einem Jahr wurde daher ein entsprechendes Gutachten zur Neuausrichtung des Verfahrenskonzeptes der zentralen Enthärtung beauftragt. Die Koalition aus SPD und GRÜNE haben sich mit den Ergebnissen des Gutachtens beschäftigt und kommen zu dem Ergebnis, dass es weder aus technischer, noch aus finanzieller Sicht sinnvoll wäre, die bestehend Anlage zu ertüchtigen, denn auch mit dieser Maßnahme bliebe die Trinkwasserbeschaffenheit bei einer Härte auf dem aktuellen Niveau von 14 bis 16 Grad, was immer noch als „hartes“ Wasser zählt. Hinzukommt die große Ungewissheit, wie langfristig der Kalkschlamm überhaupt noch entsorgt werden kann und zu welcher ökologischen Belastung das zusätzlich führt, einhergehend mit dem Aufwand für Ersatzteile.

 

Daraus resultierte auch die Entscheidung, sich für die Neuausrichtung  des Verfahrenskonzeptes der zentralen Enthärtungsanlage in der Betriebskommission und der Stadtverordnetenversammlung einzusetzen. Somit könnte bei entsprechenden Mehrheiten in den Beschlussgremien bereits im Frühjahr 2021 ein entsprechender Planungsauftrag zum Neubau vergeben werden. Seitens des Bürgermeisters wurden entsprechende finanzielle Mittel bereits im Haushaltsplanentwurf eingestellt, da auch er den Neubau für zwingend notwendig hält.

 

Das derzeitige Aufbereitungsverfahren erreicht einen Härtebereich von im besten Falle 14 Grad, was immer noch sehr „hart“ ist. Bürgermeister Feick legt bei einem Neubau unter anderem auch Wert darauf, dass bei einem mehrtägigen Anlagenausfall eine Redundanz vorhanden sein muss und betont dabei die Wichtigkeit einer mehrstraßigen Ausführung.

 

Hartmut Poth, Mitglied der Betriebskommission, spricht sich für ein so genanntes Umkehrosmoseverfahren aus. „Zukünftig wäre ein Härtegrad von 8 erreichbar, die Nitratbelastung würde reduziert, eine hohe Automatisierung und eine hohe Flexibilität wären gegeben und somit auch der Betriebsaufwand deutlich reduziert.“ Vera Schmidt, Fraktionsvorsitzende der SPD, und Günther  Schreiber, Fraktionsvorsitzender der Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, ergänzen, dass eine Verfahrensumstellung auf Umkehrosmosetechnik umfangreiche und nachhaltige ökologische und ökonomische Vorteile mit sich bringen würden. 

 

„Ohne diese Anlage hätten viele Haushaltsgeräte eine deutlich verkürzte Lebensdauer“, sagt der Bauausschussvorsitzende Thomas Knöll und fügt hinzu, dass die neue Verfahrenstechnik sogar in das aktuelle Bestandsgebäude integriert werden könnte. Es ist also kein Neubau der Maschinehalle erforderlich.

 

Natürlich entstehen auch Kosten für den Neubau einer solchen Technik in Höhe von etwas mehr als 2 Million Euro. Allerdings werden diese Kosten anteilsmäßig umgelegt. Schon der ersatzweise Kauf eines Kaffeevollautomaten , weil die Wasserhärte eben zum Schaden geführt hat, oder der monatliche Pflegeaufwand im Haushalt wegen der aktuellen Wasserhärte, verursachen weit mehr Kosten in einem Haushalt, als eine vorübergehende geringe Belastung durch etwas erhöhte Wassergebühren, für die der Endverbraucher eine neue moderne Enthärtungsanlage bekommt, die einen Wasserhärtegrad von 8 hat und das über Jahrzehnte. Die SPD und die GRÜNEN werden sich daher für einen entsprechenden Planungsauftrag in der Betriebskommission der Stadtwerke einsetzen.