Reinheimer Jusos beteiligten sich an der Stolperstein-Aktion

Auch in diesem Jahr: Reinheimer Jusos beteiligten sich an der Stolperstein-Aktion

 

Ein jüdisches Sprichwort sagt: „Der Mensch ist erst dann wirklich tot, wenn sein Name vergessen ist.“

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren in der „Reichspogromnacht“ überall im Deutschen Reich gezielte Gewaltaktionen gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Diese Nacht markierte den Übergang von der seit 1933 systematischen Diskriminierung jüdischer Menschen in Deutschland hin zur staatlichen Verfolgung und Ermordung während der Schoah (Holocaust).

Um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern, wurden Stolpersteine mit Namen, sowie Geburts- und Ermordungsdatum verlegt. In Reinheim gibt es an drei Stellen insgesamt sieben Stolpersteine, die an die ermordeten Menschen jüdischen Glaubens erinnern.

Gegen das Vergessen und zugleich als Zeichen gegen Antisemitismus in der Gesellschaft, haben die Reinheimer Jusos am Montag (09.) die Stolpersteine in Reinheim gesäubert. Außerdem wurden für jedes Mitglied der drei jüdischen Familien weiße Rosen hinterlegt. Diese sollen an die Ermordung von Nachbarn, Freunden und Mitmenschen jüdischen Glaubens erinnern.

Nicht zu vergessen sind aber auch die weiteren Bürger unserer Stadt, die der Schoah zum Opfer fielen. Insgesamt wurden 36 Menschen aus Reinheim vom nationalsozialistischen Staat ermordet. Wie schon der Schoah-Überlebende Max Mannheimer sagte: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“

 

Die Reinheimer Jusos haben sich seit ihrer Neugründung im Oktober 2019 zum zweiten Mal an der Stolperstein-Aktion beteiligt. Die diesjährige Aktion war ein wenig anders, als im letzten Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie waren nur jeweils zwei Jusos gemeinsam an den Stolpersteinen, geputzt wurde mit Maske und Abstand.