Corona_ Mahnwachen in Reinheim

Seit einigen Wochen finden jeden Montagabend Mahnwachen entlang der Darmstädter Straße statt. Diese Mahnwachen wurden von dem Reinheimer Parteienbündnis aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Reinheimer Kreis und CDU initiiert. Sie wurden initiiert, um zu zeigen, dass es Menschen gibt, die die Linie in unserem Land bestehend aus Impfungen und Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mittragen und für die Wahrung der demokratischen Strukturen in unserem Land einstehen.



Ja, man kann den Corona-Schutzmaßnahmen, einer Impfpflicht und der Uneinheitlichkeit der Regelungen kritisch gegenüberstehen und pandemiemüde sein. Es ist auch unser aller Recht den Unmut und die Kritik an staatlichen Vorgaben auf die Straße zu tragen und zu demonstrieren - auch einmal spontan und ohne Vorbereitung. Allerdings entspricht es nicht den demokratischen Grundwerten und nicht einem solidarischen Handeln, dies wiederholt in Anonymität ohne die Übernahme der Verantwortung für sein Begehren zu tun. Sich der derzeitigen Welle der sogenannten „Spaziergänger“ wie auch in Reinheim, sich der Einfachheit anschließen, um die Anmeldung einer offiziellen Demonstration mit ihren Regeln zu umgehen, bedeutet auch, die Ideologien der Bewegung aus Verschwörungstheoretikern, wissenschaftsfeindlichen Portalen und auch von rechten bis ultrarechten Ideologen und Politikern mitzutragen.



Die Mahnwachen haben demonstriert, wie man solidarisch handelt, demokratische Spielregeln einhält, Maske trägt, Abstände wahrt und damit Gesicht zeigt. Außerdem galten die Mahnwachen zudem den mittlerweile mehr als 380 Menschen im Landkreis Darmstadt-Dieburg, die während der Pandemie sterben mussten, und all ihren Angehörigen. Und auch denen, die seit zwei Jahren über ihre körperlichen und mentalen Grenzen hinaus alles dafür tun, um Menschenleben zu retten und zu schützen: den Mitarbeitern in den Kliniken, in den Kitas, in den Supermärkten und denen, deren Leben durch die Pandemie komplett durcheinander geraten ist.



„Dies muss aus unserer Sicht ein Ende haben und dies ist nur möglich, wenn wir durch eine hohe Impfquote Corona allmählich so ausbremsen, dass unser Gesundheitswesen damit klarkommt wie mit der jährlichen Grippewelle. Aus diesen Gründen haben wir im Januar und Februar parteiübergreifend ein Zeichen gesetzt. Ein Zeichen dafür, dass wir ein „Mitlaufen“ und damit ein Stärken der benannten Kräfte in Reinheim nicht schweigend hinnehmen“, so die Organisatoren der Mahnwachen. Das dies nicht nur ein Ansinnen von den genannten Parteien vor Ort ist, zeigt auch die zunehmende Bündnisbildung der demokratisch gewählten und arbeitenden Parteien im Landkreis Darmstadt-Dieburg und hessenweit. Als Vertreter dieser Bewegung sind am Montag die Landtagsabgeordneten Heike Hofmann (SPD) und Torsten Leveringhaus (Bündnis 90/Die Grünen) vor Ort in Reinheim gewesen und haben gemeinsam mit den vertretenden Parteien und Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gesicht gezeigt.



„Lieber Reinheimerinnen und Reinheimer, wir danken allen Teilnehmern und Mitorganisatoren, allen Einsatzkräften der Polizei, dem Ordnungsamt und der Stadtverwaltung, die unsere angemeldeten Mahnwachen unterstützt und beschützt haben. Seien sie sich sicher: auch wenn wir montags nicht mehr vor Ort stehen, sind wir, wie auch in den letzten Jahren, jederzeit gesprächsbereit für alle Menschen, die mit uns konstruktiv in den Austausch gehen möchten. Wir werden weiterhin wachsam dem Geschehen gegenüberstehen und jederzeit wieder füreinander und miteinander für Reinheim und unsere demokratischen Werte einstehen, erklären die Organisatoren von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Reinheimer Kreis und CDU.